Apothekenreform 2026 enttäuscht: Keine Vergütungserhöhung trotz finanzieller Not in der Branche

Apothekenreform 2026 enttäuscht: Keine Vergütungserhöhung trotz finanzieller Not in der Branche

Die lange erwartete Apothekenreform in Deutschland ist verkündet worden – doch sie sieht keine Erhöhung der Vergütung für Apotheken vor, was viele Apotheker enttäuscht, die dies auf Grundlage früherer Koalitionsvereinbarungen erwartet hatten. Diese Entscheidung fällt in eine Zeit finanzieller Not in der Branche und einer drohenden Krise bei den Krankenkassen.

Die Reform, die 2026 in Kraft treten soll, begrenzt den Höchstbetrag für den Apothekenabgabepreis pro Packung auf 100 Euro. Doch das Ausbleiben der Vergütungserhöhung hat Besorgnis und Kritik ausgelöst. Berend Groeneveld, Vorsitzender des Landesapothekerverbandes Niedersachsen (LAV), verurteilte den Schritt als Bruch des Koalitionsvertrags und erklärte, die Apotheken fühlten sich im Stich gelassen.

Die finanziellen Schwierigkeiten haben bereits zu einer beträchtlichen Zahl von Apothekenschließungen geführt. Bis Anfang 2025 wurden 133 Apotheken geschlossen, sodass die Gesamtzahl in Deutschland auf 17.000 sank. Die Wirtschaftsexpertin Claudia Korf vom Deutschen Apothekerverband (ABDA) prognostiziert, dass diese Zahl bis Ende 2025 auf über 600 steigen könnte. Allein 2024 mussten 530 Apotheken aus wirtschaftlichen Gründen schließen.

Hinzu kommt die finanzielle Schieflage der Krankenkassen, die die Sorgen der Apotheken weiter verstärkt. Als Reaktion darauf wird eine Expertengruppe eingesetzt, um diese Problematik anzugehen.

Zwar setzt die Apothekenreform eine neue Obergrenze für die Abgabepreise pro Packung, doch das drängende Problem der Vergütungserhöhung bleibt ungelöst – zur Enttäuschung vieler Apotheker. Angesichts der finanziellen Not, die zu Schließungen führt, und der Krise bei den Krankenkassen steht die Branche vor schwierigen Zeiten. Die Einsetzung einer Expertengruppe zur Bewältigung der Krankenkassenkrise gibt jedoch einen Funken Hoffnung für die Zukunft der deutschen Apotheken.