Drei Legenden der deutschen Popkultur sind für immer gegangen

Drei Legenden der deutschen Popkultur sind für immer gegangen
Drei prägende Persönlichkeiten der deutschen Medien- und Unterhaltungsbranche sind kürzlich verstorben – jeder von ihnen hinterlässt ein einzigartiges Erbe. Franz Josef Wagner, der scharfzüngige "Bild"-Poet, starb mit 82 Jahren nach Jahrzehnten, in denen er satirische Leserbriefe für das Boulevardblatt verfasste. Alfred Hilsberg, eine Schlüsselfigur der Hamburger Underground-Szene, verstarb mit 77 Jahren, während Fips Asmussen, der selbsternannte "König der derben Witze", bereits 2020 gestorben war. Ihre Karrieren umspannten Journalismus, Comedy und Subkultur und prägten über Generationen hinweg die deutsche Popkultur.
Franz Josef Wagner begann seine Laufbahn als Reporter im Verlagshaus von Axel Springer, stieg in der Hierarchie auf, erwies sich jedoch oft als zu freimütig für Führungspositionen. Von 2001 bis 2022 schrieb er kurze, bissige Texte in Form von Briefen – adressiert an Politiker wie fiktive Figuren – und unterzeichnete stets mit "Ihr Franz Josef Wagner". Seine letzte Kolumne, veröffentlicht am 7. September 2022, richtete sich an Carlo Acutis, einen neu heiliggesprochenen Heiligen. Darüber hinaus fungierte Wagner als Ghostwriter für Prominente wie Franz Beckenbauer, Udo Jürgens und Boris Becker. Obwohl seine Ansichten stets rechtkonservativ und reaktionär blieben, wurden seine Kolumnen zu einer festen Größe im deutschen Medienbetrieb – eine Mischung aus Humor und Provokation.
Alfred Hilsberg hingegen prägte als Impresario und Kulturrebell die Hamburger Underground-Szene. Konventionelle Laster wie Bier oder Haschisch lehnte er ab und erklärte stattdessen das Lesen der Bild – jenes Blattes, für das Wagner schrieb – zur einzigen bewusstseinserweiternden Droge. Sein Einfluss erstreckte sich über Musik, Performance und alternative Medien, wobei er gezielt die Anerkennung des Mainstreams mied.
Fips Asmussen, der bereits vor zwei Jahren starb, war längst eine Institution der deutschen Comedy. Mit seinen derben, oft klischeehaften Witzen dominierte er die Szene als "König des schlüpfrigen Humors". Sein Stil, wenn auch polarisierend, sicherte ihm einen Platz im kulturellen Kanon – neben Größen wie James Last und später Wagner selbst.
Wagners Tod markiert das Ende einer Ära für die satirische Stimme der Bild, während Hilsbergs Ableben ein Kapitel der Hamburger Underground-Geschichte schließt. Asmussens Vermächtnis, längst gefestigt, wirkt in der deutschen Comedy weiter. Gemeinsam spiegeln ihre Karrieren die vielfältigen – und oft widersprüchlichen – Strömungen der deutschen Popkultur nach dem Krieg wider.

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