E-Rezepte bringen Apotheken an den Rand des Ruins – ein Fall zeigt das Systemproblem

E-Rezepte bringen Apotheken an den Rand des Ruins – ein Fall zeigt das Systemproblem
Ein deutscher Apotheker warnt, dass E-Rezepte Apotheken durch plötzliche Preisschwankungen hohe Verluste bescheren können. Lutz Leupold, Inhaber der Fallstein-Apotheke in Osterwieck, verlor bei einer einzigen Transaktion für ein teures Medikament 500 Euro. Das Problem liegt darin, wie das System die Erstattungen berechnet – und zwar anhand des Datums, an dem das Rezept eingelöst wird, nicht anhand des Ausstellungsdatums.
Der Vorfall ereignete sich, als eine Patientin am 30. Oktober ein E-Rezept für Teriflunomid einlöste, ein Immunsuppressivum mit einem Preis von über 1.000 Euro. Da das Medikament nicht vorrätig war, bestellte Leupold es zum Tagespreis von 1.149,99 Euro bei einem Großhändler. Aufgrund eines Feiertags konnte die Patientin das Medikament jedoch erst am 1. November abholen.
Der Fall offenbart eine Schwachstelle im deutschen E-Rezept-System: Preisschwankungen zwischen der Einlösung des Rezepts und der Ausgabe des Medikaments können Apotheken stark belasten. Leupolds Erfahrung zeigt, wie strenge Erstattungsregeln in Kombination mit der Abgabeverpflichtung unvermeidbare finanzielle Risiken für kleine Betriebe schaffen. Ohne Änderungen könnten ähnliche Verluste für Apotheken bundesweit zur Regel werden.

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