Forscher entschlüsseln 3D-Struktur des tödlichen Nipah-Virus-Enzyms

Forscher entschlüsseln 3D-Struktur des tödlichen Nipah-Virus-Enzyms
Forscher haben die ersten 3D-Aufnahmen der RNA-Polymerase des Nipah-Virus angefertigt – ein zentrales Enzym für die Vermehrung des Erregers. Der Durchbruch liefert neue Erkenntnisse darüber, wie das Virus sein genetisches Material kopiert. Nipah ist dafür bekannt, tödliche Gehirnentzündungen auszulösen, mit einer Sterblichkeitsrate von bis zu 70 %.
Das Team um Wissenschaftler des Universitätsklinikums Göttingen (UMG) und des Max-Planck-Instituts (MPI) nutzte Kryo-Elektronenmikroskopie, um die Struktur des Enzyms zu entschlüsseln. Sie analysierten sowohl seinen freien Zustand als auch seine Form im Verbund mit RNA. Dabei zeigte sich, wie das Enzym virale RNA als Vorlage nutzt, um exakte Kopien des Genoms herzustellen.
Die Polymerase des Nipah-Virus weist zwar Ähnlichkeiten mit denen anderer RNA-Viren auf, besitzt aber auch einzigartige Merkmale. Anders als bei vielen verwandten Viren gibt es gegen Nipah bisher weder gezielte Therapien noch Impfstoffe. Die in Nature Communications veröffentlichte Studie erklärt, wie das Enzym wie eine molekulare Kopiermaschine funktioniert: Es bindet den RNA-Strang des Virus und vervielfältigt ihn.
Die Finanzierung des Projekts erfolgte durch den Exzellenzcluster Multiscale Bioimaging, die Deutsche Forschungsgemeinschaft und die Europäische Union. Die Ergebnisse könnten künftige Bemühungen zur Entwicklung von Therapien gegen den tödlichen Erreger vorantreiben.
Es ist das erste Mal, dass die Polymerase des Nipah-Virus dreidimensional abgebildet wurde. Die detaillierten Strukturinformationen könnten Forschern als Grundlage dienen, um Medikamente zu entwickeln, die die Vermehrung des Virus blockieren. Angesichts fehlender Behandlungsmöglichkeiten sind solche Entdeckungen im Kampf gegen den Erreger von entscheidender Bedeutung.

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