Guttenbergs Firma erhält 290.000 Euro – und seine Partnerin entscheidet mit

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Eine Zeitung mit zwei Fotos von Frauen und begleitendem Text.

Guttenbergs Firma erhält 290.000 Euro – und seine Partnerin entscheidet mit

Rich und zu Guttenberg: Wenn die Liebe die Fördergelder segnet

Teaser: Dass eine Ministerin den eigenen Partner mit Staatsgeldern fördert, sei kein Skandal, findet nd-Kolumnist Andreas Koristka. Deutschland habe ohnehin so wenige Promi-Paare – da sollte man sie nicht vertreiben.

11. Dezember 2025, 08:19 Uhr

Ein Unternehmen mit Verbindungen zum ehemaligen Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg hat vom Wirtschaftsministerium eine Förderung in Höhe von 290.000 Euro erhalten. Verantwortlich für die Bewilligung war das Ressort seiner Lebensgefährtin, Wirtschaftsministerin Katherina Reiche. Kritiker werfen der Ministerin Interessenkonflikte vor – Guttenberg selbst weist die Vorwürfe als haltlos zurück.

Der Satiriker Andreas Koristka hat sich nun in die Debatte eingeschaltet – und plädiert dafür, den Fokus ganz von der Fördergeld-Affäre wegzulenken.

Im Mittelpunkt steht ein Betrieb, an dem Guttenberg mit einem Prozent beteiligt ist. Durch seinen Anteil profitiert er persönlich mit 2.900 Euro von der 290.000-Euro-Förderung. Eine aktive Rolle bei der Beantragung der Mittel streitet er ab und nennt die Kritik „abwegig“.

Guttenbergs unternehmerische Aktivitäten beschränken sich nicht auf dieses eine Unternehmen. Er hält Anteile an mehreren Firmen, darunter auch an einer Beratungsgesellschaft, die einst den zusammengebrochenen Zahlungsdienstleister Wirecard betreute. Seine Beziehung zu Wirtschaftsministerin Reiche, deren Haus die Förderung bewilligte, verstärkt die Skepsis.

Andreas Koristka, Kolumnist bei nd.DieWoche und Redakteur des Satiremagazins Eulenspiegel, relativiert die Angelegenheit in seinem jüngsten Beitrag. In seiner alle zwei Wochen erscheinenden Kolumne Betreutes Lesen schlägt er vor, die Presse solle stattdessen „menschliche“ Aspekte beleuchten – etwa den Alltag des Paares. Ein Skandal sei die Fördergeld-Geschichte nicht wert, findet Koristka, und rät zu einer lockeren Herangehensweise an die Berichterstattung.

Die Förderung bleibt indes Thema: Guttenberg betont weiterhin, mit dem Verfahren nichts zu tun zu haben. Koristkas Kolumne (abrufbar unter dasnd.de/koristka) spiegelt eine grundsätzliche Debatte über mediale Prioritäten wider. Bisher gibt es keine offiziellen Ermittlungen – die Förderentscheidung bleibt bestehen.