Hessens neue Zahlkarte für Geflüchtete: Warum viele auf Bargeld-Tricks ausweichen

Admin User
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Ein Koffer auf einer Couch mit Kleidung, einer Katze und einem Kabel, mit einer Karte an der Rückseite.

Warum tauschen Wechselstuben Zahlungskarten für Flüchtlinge aus? - Hessens neue Zahlkarte für Geflüchtete: Warum viele auf Bargeld-Tricks ausweichen

Neues Zahlkartensystem für Geflüchtete in Hessen stößt auf Herausforderungen

Die Einführung eines neuen Zahlkartensystems für Geflüchtete in Hessen verläuft nicht ohne Probleme. Zwar soll das System die Auszahlung staatlicher Leistungen effizienter gestalten, doch einige Asylsuchende finden Wege, die Bargeldbeschränkungen zu umgehen. Die Behörden beobachten die Entwicklung nun genau, um möglichen Missbrauch zu erkennen.

Die Karte, die für Asylbewerber:innen und abgelehnte Antragsteller:innen mit einer vorübergehenden Aussetzung der Abschiebung (Duldung) gedacht ist, funktioniert wie eine Debitkarte und kann bundesweit ohne regionale Einschränkungen genutzt werden. Viele Geflüchtete haben jedoch Schwierigkeiten mit den Limits – insbesondere, weil die Karte nicht auf Flohmärkten, in Secondhand-Läden oder anderen beliebten Einkaufsstätten akzeptiert wird.

Die meisten staatlichen Leistungen werden als Guthaben auf die Karte ausgezahlt, sodass den Geflüchteten monatlich nur noch 50 Euro in bar bleiben. Diese Beschränkung führt dazu, dass einige Wechselstuben aufsuchen, die Lebensmittelgutscheine anbieten, die sich anschließend in Bargeld umwandeln lassen. Besonders aktiv ist dieser Umweg in Offenbach, wo ähnliche Dienstleistungen auch in anderen hessischen Städten wie Gießen und – in Abstimmung mit einer bayerischen Behörde – angeboten werden. Seit dem Sommer hat sich die Zahl der Besucher:innen in der Gießener Wechselstube halbiert. Gleichzeitig ist das System noch nicht in allen Kommunen voll funktionsfähig – bisher bildet Hanau eine Ausnahme. Das Sozialministerium betont, man beobachte die Lage genau und werde bei festgestelltem Missbrauch der Zahlkarten eingreifen.

Während das System weiter ausgebaut wird, treiben die Beschränkungen viele Geflüchtete zu alternativen Lösungen. Mit nur 50 Euro Bargeld im Monat sind viele auf Wechselstuben angewiesen, um an Geld zu kommen. Die Behörden bleiben wachsam, während die Umstellung in Hessen schrittweise vollzogen wird.