Mehr als 500 ausstehende Klagen behindern die Bearbeitung von BAföG-Anträgen

Mehr als 500 ausstehende Klagen behindern die Bearbeitung von BAföG-Anträgen - Mehr als 500 ausstehende Klagen behindern die Bearbeitung von BAföG-Anträgen
Über 500 anhängige Klagen behindern BAföG-Bearbeitung
Über 500 anhängige Klagen behindern BAföG-Bearbeitung
Über 500 anhängige Klagen behindern BAföG-Bearbeitung
- Dezember 2025
Studierende in Thüringen erleben seit Monaten massive Verzögerungen bei der Auszahlung ihres BAföG – manche warten bereits über ein Jahr auf eine Bewilligung. Die Rückstände haben sich durch eine hohe Zahl unvollständiger Anträge und eine Flut von Klagen frustrierter Antragsteller weiter verschärft. Nun reagieren die Behörden mit zusätzlichem Personal und vorläufigen Zahlungen, um die Krise einzudämmen.
Aktuell kämpfen 60 Mitarbeiter in Thüringen mit der Bearbeitung einer Flut von BAföG-Anträgen. Über 90 Prozent der eingereichten Unterlagen sind unvollständig, sodass die Sachbearbeiter wiederholt fehlende Dokumente anfordern müssen. Die Folge: erhebliche Verzögerungen, die einige Studierende seit mehr als zwölf Monaten ohne finanzielle Unterstützung zurücklassen.
Um die Situation zu entlasten, erhalten nun rund 1.000 betroffene Studierende vorläufige BAföG-Zahlungen. Solche Übergangslösungen sind zwar im BAföG-Gesetz vorgesehen, bleiben aber begrenzt. Gleichzeitig bremsen über 500 noch nicht abgeschlossene Klagen von Studierenden, die auf ihre Förderung pochen, die Bearbeitungszeiten zusätzlich aus. Ab Januar 2026 sollen 30 weitere Vollzeitkräfte das Team verstärken, um den Stau abzubauen. Ihre Hauptaufgabe wird sein, Anträge auf Vollständigkeit zu prüfen und schnell auf fehlende Unterlagen zu reagieren. Auch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat angekündigt, bundesweit mehr Personal einzustellen, um die Bearbeitung zu beschleunigen. Frühere Versuche, die Krise zu entschärfen – etwa der Vorschlag für Überbrückungskredite für Studierende in finanzieller Not –, waren zuvor vom Thüringer Landtag abgelehnt worden.
Die zusätzlichen Kräfte und die vorläufigen Zahlungen werden die Wartezeiten verkürzen, doch das System bleibt anfällig: Unvollständige Anträge und rechtliche Auseinandersetzungen stellen weiterhin Hürden dar. Bis langfristige Verbesserungen bei der BAföG-Bearbeitung greifen, sind Studierende in Thüringen auf diese Notlösungen angewiesen.

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