Niedersachsens Minister schlägt umfassende Schulgesetzreformen vor

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Eine belebte Straßenszene mit vielen Menschen, darunter Schülerinnen in Uniformen mit Jacken, einige Schüler, die andere aufhalten, und Radfahrer mit Helmen; ein Mädchen hält links ein Schild, im Hintergrund sind ein Tor, ein Zaun, Gebäude und Bäume zu sehen.

Mehr Selbstbestimmung: Was das neue Schulgesetz bietet - Niedersachsens Minister schlägt umfassende Schulgesetzreformen vor

Niedersachsens Bildungsministerin Julia Willie Hamburg hat weitreichende Änderungen des Schulgesetzes vorgeschlagen. Die Reformen zielen darauf ab, die Mitbestimmung, Eigenständigkeit und Förderung von Schülerinnen und Schülern mit Lernschwierigkeiten zu stärken. Zu den geplanten Neuerungen gehören die verpflichtende Wahl von Klassen- und Schülersprecherinnen sowie -sprechern und regelmäßige Klassenräte an allen Schulen – einschließlich Grund- und Förderschulen. Digitaler Unterricht soll in Ausnahmefällen eine rechtliche Grundlage erhalten, doch der Präsenzunterricht bleibt vorrangig. Ab dem Schuljahr 2026/27 wird an Grundschulen das neue Fach *"Werte und Normen" als Alternative zum Religionsunterricht eingeführt. Zudem sieht das Gesetz Nachteilsausgleiche und Notenschutz für Schülerinnen und Schüler mit Teilleistungsstörungen wie Legasthenie oder Dyskalkulie vor. Grundschulen dürfen künftig jahrgangsübergreifend unterrichten, weiterführende Schulen erhalten mehr pädagogische Spielräume, und an Gymnasien entfallen feste Schwerpunktsetzungen in der Oberstufe. Die Vorschläge sollen Schülerinnen und Schüler an Mitbestimmung und Demokratie heranführen. *"Familienklassen" und flexiblere Schulstrukturen sollen individuelle Förderung ermöglichen und den Zusammenhalt stärken. Der Kabinettsentwurf wurde bereits gebilligt; bis zum 1. Dezember läuft die Anhörungsphase. Nach der Konsultation wird der Gesetzentwurf überarbeitet und dem Landtag vorgelegt. Das neue Schulgesetz könnte bereits zum 1. August 2026 in Kraft treten.