Osnabrücks Nachhaltigkeitsimage wackelt: Aktivisten entlarven brüchige Fassade mit Satire-Attacke

Osnabrücks Nachhaltigkeitsimage wackelt: Aktivisten entlarven brüchige Fassade mit Satire-Attacke
Osnabrück – vom Vorzeigeprojekt zur Zielscheibe: Nachhaltigkeitsimage bröckelt
Osnabrück, einst als Deutschlands nachhaltigste Stadt gefeiert, gerät zunehmend in die Kritik – besonders angesichts der kurz vor der Fertigstellung stehenden Ledenhof-Bebauung und geplanter Kürzungen im ÖPNV. Die anonyme Aktivistengruppe „Chaos Office Osnabrück“ hat mit einer gefälschten Website für Aufsehen gesorgt, auf der sie Unregelmäßigkeiten bei der Vergabe von Nachhaltigkeitspreisen anprangert.
Die Gruppe, bekannt für lokale Proteste und Klimakampagnen, veröffentlichte kürzlich eine scheinoffizielle Seite, die Osnabrück den „Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2019“ aberkennen soll. Die Aktivist:innen rechtfertigen ihre Aktion als von der Kunstfreiheit gedeckte Satire, mit der sie strukturelle Missstände und fragwürdige Verflechtungen hinter der Preisverleihung aufdecken wollen.
Die verantwortliche „Stiftung Deutscher Nachhaltigkeitspreis e.V.“, die mit Partnern wie der BARMER zusammenarbeitet, hat nach einer Strafanzeige wegen der Falschinformationen Ermittlungen eingeleitet. Die Aktivist:innen hingegen stellen die Legitimität, Unabhängigkeit und Finanzierung des Preises infrage – sie werfen der Stiftung Nähe zur Bundesregierung, hohe Ticketpreise für Preisträger:innen sowie Sponsoring durch umstrittene Konzerne wie Volkswagen und Coca-Cola vor.
Das „Chaos Office Osnabrück“ hält die Debatte um die Nachhaltigkeit der Stadt weiter am Köcheln: Als aktuelle Beispiele dienen das Ledenhof-Projekt und die geplanten ÖPNV-Streichungen. Zwar sind die Methoden der Gruppe unkonventionell, doch ihre Aktionen haben eine dringend notwendige Diskussion angestoßen – über Osnabrücks tatsächliche Nachhaltigkeitsbilanz und die Glaubwürdigkeit seiner Auszeichnungen.

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