Treibjagd-Drama: 59-Jährige durch Jägerin lebensgefährlich angeschossen

Treibjagd-Drama: 59-Jährige durch Jägerin lebensgefährlich angeschossen
Verletzte Frau bei Treibjagd in Barssel und Harkebrügge – Ermittlungen wegen fahrlässiger Körperverletzung
Eine 59-jährige Frau wurde am Samstagnachmittag bei einer Treibjagd in der Nähe von Barssel und Harkebrügge durch einen Schuss lebensgefährlich verletzt. Der Vorfall ereignete sich gegen 15:30 Uhr am 7. Dezember 2024, als die Frau sich auf ihrem eigenen Grundstück vor ihrem Haus aufhielt. Die Polizei wurde erst Stunden später alarmiert und ermittelt seitdem wegen des Verdachts der fahrlässigen Körperverletzung.
Die Schussabgabe geht auf eine 40-jährige Jägerin zurück, die an der Jagd teilgenommen hatte. Sie gab später zu, die Waffe abgefeuert zu haben, die die Verletzte traf. Die Frau wurde mit lebensbedrohlichen Verletzungen von Rettungskräften in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht.
Die Behörden suchen nun nach weiteren Zeugen, um den Hergang zu rekonstruieren. Die Polizeidirektion Friesoythe bittet alle Anwesenden der Jagd, sich mit Hinweisen zu melden.
Der Vorfall hat die Debatte über die Sicherheit bei Jagdveranstaltungen neu entfacht – insbesondere mit Blick auf ältere Teilnehmer. Statistiken zeigen, dass Unfälle mit Beteiligung von Menschen und Tieren bei Hobbyjägern ab 45 Jahren deutlich zunehmen. Die größte Altersgruppe unter ihnen ist die der über 65-Jährigen, bei denen häufig altersbedingte Einschränkungen wie nachlassende Sehkraft, Konzentration und Reaktionsfähigkeit eine Rolle spielen. Kritiker verweisen zudem auf Lücken in der Ausbildung und Weiterbildung als mitverantwortliche Faktoren.
Als Reaktion darauf fordert die Interessengemeinschaft IG Wild beim Wild schärfere Maßnahmen. Vorgeschlagen werden jährliche medizinische und psychologische Überprüfungen für Freizeitjäger nach niederländischem Vorbild sowie eine Altersobergrenze für Teilnehmer. Die Gruppe erneuerte zudem ihre Forderung nach einem vollständigen Verbot der Freizeitjagd und verwies auf wiederholte Zwischenfälle und tödliche Schussvorfälle.
Die verletzte Frau befindet sich weiterhin mit schweren Verletzungen im Krankenhaus. Die Polizei ermittelt weiter, insbesondere zur Frage, ob Fahrlässigkeit eine Rolle spielte. Unterdessen dürfte die Diskussion über Jagdregulierungen und Sicherheitsstandards in den kommenden Wochen an Fahrt aufnehmen.



